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 Infos, Fragen, Angebote & Tipps rund um Rußlandreisen, Land & Leute
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 Tourismus 18.04.2003 (15:09 Uhr) Hanna
Wir müssen einen Vortrag über den Tourismus in Russland halten. KÖnnt ihr uns irgendwelceh Tipps geben, wir man ihn interessant gestalten kann bzw welche Infos über das Land von bedeutung sind?

Danke!
 Re: Tourismus 18.04.2003 (21:12 Uhr) Martina
Also ich war in Moskau, genauergesagt, ich bin gestern von Moskau nach Hause gekommen. Irgendwelche Seiten oder Bücher über den Tourismus kenne ich nicht, aber soviel ich sagen kann, ist der Tourismus in Moskau "sanft". Die Plätze sind nicht extra für Touristen eingerichtet und die meisten Reisenden waren Russen selber.(Viele Schulklassen, eignige wenige auch aus anderen Ländern)Die Einreise ist auch nicht gerade einfach, wegen dem Visum. Na ja, wirklich helfen konnte ich ja nicht, aber wenn du Fragen hast, schreib mir doch einfach.


> Wir müssen einen Vortrag über den Tourismus in Russland
> halten. KÖnnt ihr uns irgendwelceh Tipps geben, wir man
> ihn interessant gestalten kann bzw welche Infos über das
> Land von bedeutung sind?
>
> Danke!
 Re: Tourismus 19.04.2003 (02:03 Uhr) Eliane
> Also ich war in Moskau, genauergesagt, ich bin gestern
> von Moskau nach Hause gekommen. Irgendwelche Seiten oder
> Bücher über den Tourismus kenne ich nicht, aber soviel
> ich sagen kann, ist der Tourismus in Moskau "sanft".

Unter sanftem Tourismus verstehe ich doch was anderes. Natürlich wirkt hier vieles "sanft", weil einfach die Massen an ausländischen Touristen fehlen. Auch wenn sich Moskau und Petersburg großer Beliebtheit erfreuen, so denke ich doch, dass andere Metropolen dieser Erde im Vergleich noch mehr frequentiert sind.

Richtig ist, dass die Einreise sich nach wie vor einigermaßen schwierig gestaltet - ohne Visum geht nichts und dafür braucht man noch eine förmliche Einladung bzw. eine "touristische" Genehmigung.

In Moskau und Petersburg sind Touris natürlich keine Seltenheit, aber es fällt doch auf, wie viele sich in organisierten Gruppen bewegen. Aus verschiedenen Gründen habe ich in den letzten 10 Jahren immer mal wieder eine solche Gruppe begleitet und jedesmal bin ich entsetzt, wie wenig die Reiseleiter über ihr Land erzählen können. Auswendiggelernte Phrasen aus Reiseführern und vieles, was sie erzählen passt nur auf Moskau bzw. Petersburg, aber nicht auf Russland. Sie pflegen Vorurteile, z.B. dass die Russen regelmäßig und grenzenlos Wodka saufen.
Der Kontakt zu Einheimischen beschränkt sich auf die Reiseführer und Souvenirhändler.

Individualtouristen gibt es kaum. Zu sehr ist Russland noch von abenteuerlichen Mythen umgeben, das ein Reisen nicht anlockt - anders als China, wo es eine zeitlang Mode war, sich als Einzelreisender durchzukämpfen.
Für Russland haben immer noch viele die Meinung, die Geschäfte wären leer, es gäbe nichts zu essen, man würde an jeder Straßenecke ausgeraubt und überhaupt ist alles Mafia.

Für Reiseveranstalter ist es in Russland schwer, wenn sie nicht Verbindungen zur Nachfolgerin der alten Staatsreiseorganisation "Intourist" haben.
Um Reisende offiziell einladen zu können, brauchen sie eine Genehmigung von verschiedenen Ministerien und vor allem die, die etwas andere - also z.B. "sanfte" Reisen anbieten wollen, haben es schwer, an diese Genehmigungen zu kommen.
Und das ganz besonders in der Provinz.

Erstaunt sind natürlich viele Reisende, wenn sie die Grenzformalitäten überwunden haben, dass das Reisen eigentlich recht unproblematisch geht. Es ist kein Problem Fahrkarten zu kaufen oder ein günstiges Quartier zu finden.

Kurz gesagt: Interessant ist Russland für Ausländer wohl in jeder Hinsicht. Ich selbst halte wenig davon, eine Kirche, einen Palast nach dem anderen zu betrachten, für mich sind immer die Leute interessant und die alltäglichen Dinge, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen und das ist meiner Meinung nach genau das Problem des Tourismus in Russland - er beschränkt sich zu sehr auf die Sehenswürdigkeiten.

Wichtig wäre für einen funktionierenden Tourismus eine Abschaffung der Visaformalitäten wenigstens für Touris und ein positiveres Russlandbild in den westlichen Medien.

Viele Grüße
Eliane
 Re: Tourismus 19.04.2003 (10:53 Uhr) jrgpeters
Tourismus in Russland

Anzahl Touristen in 2002: 4,6 Millionen, deutscher Anteil 5,3 %, damit sind die Deutschen nach den Finnen mit 8,3 % die zweitgroesste Gruppe. Anteil. bei Finnen ist so hoch, da hier viele Tagestouren von Finland nach Sankt Petersburg mit enthalten sind.

Prognose des russischen tour-operator Verbandes fuer 2003: plus 10 %

Visum: Zur Einreise in die RF ist leider immer noch auch fuer Touristen ein Visum Pflicht. Einige Reiseveranstalter uebernehmen aber inzwischen die Beantragung der Visa insofern, dass sie vorbereitete Visumantraege den Kunden mit den noetigen Dokumnten schicken und ein Visumdienst in Deutschland alle Arbeiten ausfuehrt, so dass dies nun wirklich kein Problem darstellt.

Reiseveranstalter: Sicherlich gibt es, wie in jedem Land, unterschiedliche Qualitaeten. Allein im Maerz 2003 haben sich 320 tour-operator in Russland bei der Lizenzvergabe registrieren lassen.
Die Auflagen fuer einen russischen tour-operator sind streng:
Um eine Lizenz zu erhalten, muessen mindestens 3 der staendig beschaeftigrten Mitarbeiter 5 Jahre im Tourismus gearbeitet haben und dies nachweisen. Der Geschaftsfuehrer muss darueber hinaus eine hoehere Schulbildung nachweisen.
Die schlechteste Qualitaet der Reiseveranstalter findet man bei den deutschen, die sich zwar als Russlandexperte bezeichenen, jedoch irgendwelche guides preisguenstig in Russland anheuern, die dann die eigentliche tour durchfuehren. Auch wird immer noch in deutschland bei vielen ein geschaeft mit der Angst gemacht, sprich, die werben unter dem Motto " sicher reisen" oder bei uns sind Sie sicher. Natuerlich Quatsch, kein Veranstalter kann 100 prozentig fuer eine Sicherheit garantieren, oder was wollen Sie unternehmen, wenn Sie ihre Gaeste in ein musical schicken und es passiert dann ein Ueberfall.

Die Hauptreisezeiten fuer Touristen nach Russland liegen im Juli und August. Da kann es dann schon einmal passieren, dass der Zug Rossia zur Haelfte von Touristen belegt ist.
Die Haputreiseziele der Touristen sind neben Moskau und Sankt Petersburg:
Baikalsee, Karelien, Fahrt mit der Tanssib, in diesem Jahr nun auch verstaerkt Kamtschatka und Sotschi ( russ. Schwarzmeekueste ). Sotschi, die russische Sschwarzmeerkueste wird wohl dann ab 2004 einen kleinen Boom erleben, denn im Maerz 2004 eroeffnet der unternationale Flughafen in Sotschi, man kann dann aus Deutschland direkt anreisen, Umwege ueber Moskau und Krasnodar sind nicht mehr noetig, es hat sich auch schon berits eine Chartergesellschaft angemeldet.

Viele tour operator sind der meinung hier in Russland, dass der Tourismus in Russland in den naechsten Jahren boomen wird, das heisst, man rechnet mit der Verdoppeling der Gaeste Basis 2002 bis 2005.

Viele fruehere Einschraenkungen existieren heute nicht mehr. So kann sich der Tourist auch individuell und auf eigene Faust voellig ohne Einschraenkungen im Lande bewegen. Wie hier schon vorher erwaehnt, auch kann der Tourist hier sich selbst Fahrkarten oder Flugtickets kaufen, ohne das er mehr zu zahlen hat als der russische Buerger.
Und in Russland finden Sie alles:
Ob es nun die Mitternachtssonne am Weissen Meer ist oder der Palmenstrand am Schwarzen Meer, Vulkane oder Geysire auf der Kamtschatka oder Heli Skiing von Europas hoechstem Berg Elbrus.

Tja, und wenn Sie einen russischen reiseveranstalter suchern, der nicht nur aus dem Reisefuehrer abliest, dann schauen Sie mal bei www.troikareisen.de vorbei.

Viele Gruesse
Joerg



 Re: Tourismus 21.04.2003 (13:15 Uhr) Martin Macke
> Anzahl Touristen in 2002: 4,6 Millionen, deutscher Anteil
> 5,3 %, damit sind die Deutschen nach den Finnen mit 8,3 %
> die zweitgroesste Gruppe.  Anteil. bei Finnen ist so
> hoch, da hier viele Tagestouren von Finland nach Sankt
> Petersburg mit enthalten sind.

Vielleicht noch der Hinweis das Einzeltouristen haeufig mit Geschaeftvisa einreisen. Wie die Statistik oben erstellt wurde weiss ich nicht aber falls sie auf den Visa besteht fehlen da sicher einige.
 Re: Tourismus 19.04.2003 (11:17 Uhr) Kagul
> Wir müssen einen Vortrag über den Tourismus in Russland
> halten. KÖnnt ihr uns irgendwelceh Tipps geben, wir man
> ihn interessant gestalten kann bzw welche Infos über das
> Land von bedeutung sind?

Nachdem einige andere Sachen schon von Eliane und Jürgen sehr konkret geschildert wurden, hier vielleicht noch was zu den Regionen mit Tourismus.

Touristisch für den Reiseverkehr im großen Stil aus dem Westen erschlossen ist in Rußland eigentlich nur ein sehr kleiner Teil: Moskau, Sankt Petersburg, Kaliningrad (ehem. Königsberg; v.a. ältere Deutsche), der Baikal-See und die Transsib. Auch trifft man außerhalb der obigen Ziele fast nie Touristen, wenn man in Rußland unterwegs ist, selbst wenn die Landschaft oder auch eine Metropole genug Attraktionen hergibt. Hier besteht - wie Eliane schon richtig festgestellt hat - vor allem ein Imageproblem.
 Re: Tourismus 21.04.2003 (05:36 Uhr) Sandra
Haette man mehr Touristen gaebe es allerdings eine Katastrophe. Wo gehen die Massen hin mit ihrem Muell wenn der Muelleimer fehlt (und der fehlt eigentlich immer;-))wo geht der wanderfreudige Tourist hin, wenn ihm die ausgeschilderte Strasse fehlt ?Und vorallem wo gehen jene Leute hin (zu denen ich mich zaehle)die gerade deswegen Russland schaetzen weil die Touris fehlen??? RUssland ist auch ein Schauspiel fuer jene die Natur pur schaetzen bei grossem Touristenandrang waehrs damit dann auch bald vorbei, hinzu kommen die Bodenspekulationen die sofort einsetzen wuerden, was bedeuten wuerde der Durchschnittsrusse kann sich dann keine Datscha mehr zB. in tarschok leisten, weil dort Touristenunterkuenfte entstehen! Und manche Provinzstadt ist architektonisch ein Kleinod, weil kein Mensch sich in den letzten 80 Jahren die Muehe gemacht hat einzugreifen und zu renovieren, weil wehe die Russen renovieren, dass sieht leider oft wie Zuckerguss anschliessend aus und natuerlich unten in die schoenste alte Haueserzeile immer Geschaefte rein! Bloss kein Touri geht hin und wenn dann ist er als solcher nicht erkennbar und darumm rettet es manche Kleinstadt vor der Verschandelung! Es gibt abseitz der Touristenwege noch Kleinstaedte mit praktisch vollkommen erhaltenem Altstadtkern (ohne Boutiquen)inklusive der dazugehhoerigen Atmosphaere dank dem mangelnden Tourismus!Das ist eigentlich auch erhaltenswert, der Einzeltourist tut dem nicht Weh aber wehe sie kaemmen in Massen.
 Re: Tourismus 21.04.2003 (16:48 Uhr) jrgpeters
> Haette man mehr Touristen gaebe es allerdings eine
> Katastrophe. Wo gehen die Massen hin mit ihrem Muell wenn
> der Muelleimer fehlt (und der fehlt eigentlich
> immer;-))wo geht der wanderfreudige Tourist hin, wenn ihm
> die ausgeschilderte Strasse fehlt ?Und vorallem wo gehen
> jene Leute hin (zu denen ich mich zaehle)die gerade
> deswegen Russland schaetzen weil die Touris fehlen???
> RUssland ist auch ein Schauspiel fuer jene die Natur pur
> schaetzen bei grossem Touristenandrang waehrs damit dann
> auch bald vorbei, hinzu kommen die Bodenspekulationen die
> sofort einsetzen wuerden, was bedeuten wuerde der
> Durchschnittsrusse kann sich dann keine Datscha mehr zB.
> in tarschok leisten, weil dort Touristenunterkuenfte
> entstehen! Und manche Provinzstadt ist architektonisch
> ein Kleinod, weil kein Mensch sich in den letzten 80
> Jahren die Muehe gemacht hat einzugreifen und zu
> renovieren, weil wehe die Russen renovieren, dass sieht
> leider oft wie Zuckerguss anschliessend aus und
> natuerlich unten in die schoenste alte Haueserzeile immer
> Geschaefte rein! Bloss kein Touri geht hin und wenn dann
> ist er als solcher nicht erkennbar und darumm rettet es
> manche Kleinstadt vor der Verschandelung! Es gibt abseitz
> der Touristenwege noch Kleinstaedte mit praktisch
> vollkommen erhaltenem Altstadtkern (ohne
> Boutiquen)inklusive der dazugehhoerigen Atmosphaere dank
> dem mangelnden Tourismus!Das ist eigentlich auch
> erhaltenswert, der Einzeltourist tut dem nicht Weh aber
> wehe sie kaemmen in Massen.


Hallo Sandra, uebertreibe nicht so, jederman weiss, dass Tourismus auch in den entlegendsten Gegenden zusaetzliche Geldeinnahmen fuer die Bevoelkerung bringt....und gerade Touristen aus Westeuropa sind sehr umweltbewusst und werfen keinen Muell in die Gegend....J.

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